Intro: Wir verließen den Laden, und jetzt noch 800 meter Ich fühlte mich erhaben, wie ein Rettungssanitäter. Du konntest nicht mehr geh'n, das heißt Huckepack nehm'. Du sagtest: "Lass mich zurück, du kannst es schaffen ohne mich!" Ich sagte: "Nein, ein Marine lässt niemanden im Stich! Wir haben es gleich geschafft, du und ich geh'n langsam durch die Nacht". Als die Sabberfäden zart mein Ohr streiften, als wir mit aller letzter Kraft unser Fort erreichten, als du's grad noch ins Bad schafftest, aber nicht zum Klo und dann irgendwas in den Haar'n hattest, und ich wusste, wieso. Es ist nicht das, was man empfindet, nicht nur das was man fühlt, nicht, was man voller Sehnsucht sucht, Liebe ist das, was man tut. Wir zahlten für alles in unsrer härtesten Währung, Für alles einen Grund, aber für nichts eine Erklärung. Und jetzt liegst du da, und ich puhl Essen aus dei'm Haar Ich sagte: "Komm, trink das aus, das wird das Schlimmste verhindern und das Unheil morgen früh vielleicht ein kleines bisschen lindern." Ich wischte alles weg, ich stellte Schüsseln nebens Bett. Und du sagtest: "Ich möchte nicht, dass du mich so siehst, ich will hier leise sterben und ich möchte dass du gehst." Alle Fenster auf Kipp und ich dachte: "Na gut, nicht was man empfindet, es ist das, was man tut!" Und im Türrahmen ein letzter Blick auf dich und auf das Bild des Lebens, auf dem Küchentisch stand eine Zeile: "Guten Morgen, Liebe meines Lebens!"