Verse: 1 Die Uhr hält niemals an und doch: er bleibt ihr Mann, auch wenn er vor ihr aus dem Leben ging. Sie kennt sein Lächeln noch und auch sein 'aber doch' und seinen Mund, an dem sie immer hing. Doch wenn die Katze schreit und ihre Einsamkeit der einzige Gast ist, den sie nicht mehr braucht, holt sie sein Passbild raus und stellt die Uhr auf 'Aus' macht das Kästchen mit dem Klingklang auf. Die Melodie vergißt sie nie, er ist ihr nah, so greifbar nah, die Melodie verwandelt sie, sie kann ihn sehn, die Zeit bleibt stehn. Verse: 2 Und sie erinnert sich an dieses Kindgesicht, an jene Nacht, die so entscheidend war, als die Gestapo kam und ihren Mann mitnahm, weil er als Kommunist gefährlich war, Und jener Leutnant stand dort an der rechten Wand und las die Namen mit den Kreuzchen vor, und sie sah sein Gesicht, und das vergißt sie nicht, denn seine Stimme hängt ihr noch im Ohr. Die Melodie vergißt sie nie, er ist ihr nah, so greifbar nah, die Melodie verwandelt sie, sie kann ihn sehn, die Zeit bleibt stehn. Verse: 3 Die Uhr hält niemals an und manchmal denkt sie dran, daß ihre Zeit längst abgelaufen ist. Sie lebte nur für ihn, sie gab ihm alles hin und fragt sich heute, was sie jetzt noch nützt, Doch wenn sie stundenlang mit Blumen in der Hand an seinem Grab hockt, lebt er noch für sie, doch wenn sie müde wird und sie ihr Rheuma spürt, bleibt sie allein mit ihrer Melodie. Die Melodie vergißt sie nie, er ist ihr nah, so greifbar nah, die Melodie verwandelt sie, sie kann ihn sehn, die Zeit blieb stehn.