Refrain Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder, geh doch in die Oberstadt, mach’s wie deine Brü . . . .der! verse 1 So sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor, er schlich aber immer wieder durch das Gartentor, und in die Kaninchenställe, wo sie Sechsundsechzig spielten um Tabak und Rattenfelle, Mädchen unter Röcke schielten. Wo auf alten Bretterkisten Katzen in der Sonne dösten, wo man, wenn der Regen rauschte, Engelbert, dem Blöden, lauschte, der auf einen Haarkamm biss, Rattenfängerlieder blies. Abends am Familientisch, nach dem Gebet zum Mahl, hieß es dann:„Schon wieder riechst du nach Kaninchenstall!“ Refrain Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder, geh doch in die Oberstadt, mach’s wie deine Brü . . . .der! verse 2 Sie trieben ihn in eine Schule in der Oberstadt, kämmten ihm die Haare und die krause Sprache glatt. Lernte Rumpf und Wörter beugen und statt Rattenfängerweisen musste er das Largo geigen und vor dürren Tantengreisen unter roten Rattenwimpern par ceur Kinderszenen klimpern, und, verklemmt in Viererreihen, Knochen morsch und morscher schreien, zwischen Fahnen aufgestellt, brüllen, dass man Freundschaft hält. Schlich er manchmal abends zum Kaninchenstall davon, dann hockten da die Schmuddelkinder, sangen voller Hohn. Refrain Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder, geh doch in die Oberstadt, mach’s wie deine Brü . . . .der! verse 3 Rache ist er reich geworden, in der Oberstadt, da hat er sich ein Haus gebaut, nahm jeden Tag ein Bad. Roch, wie bessre Leuten riechen, lachte fett, wenn alle Ratten ängstlich in die Gullys wichen, weil sie ihn gerochen hatten. Und Kaninchenställe riss er ab, an ihre Stelle ließ er Gärten für die Kinder bauen, liebte hochgestellte Frauen, schnelle Wagen und Musik, blond und laut und honigdick. Kam sein Sohn, der Nägelbeißer, abends spät zum Mahl, dann roch er an ihm, schlug ihn, schrie: „Stinkst nach Kaninchenstall.“ Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder, geh doch in die Oberstadt, mach’s wie deine Brü . . . .der! verse 4 Und eines Tages hat er eine Kurve glatt verfehlt, man hat ihn aus einem Ei von Schrott herausgepellt. Als er später durch die Straßen hinkte, sah man ihn an Tagen auf ´nem Haarkamm Lieder blasen, Rattenfell am Kragen tragen. Hinkte hüpfend hinter Kindern, wollte sie am Schulgang hindern, und strich um Kaninchenställe, eines Tags in aller Helle hat er dann ein Kind betört und in einen Stall gezerrt. Seine Leiche fand man, die im Rattenteich rum schwamm, und drum herum die Schmuddelkinder bliesen auf dem Kamm: Refrain Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder, geh doch in die Oberstadt, mach’s wie deine Brü . . . .der!